Hundefutter, oder warum ich selber koche, Teil 2: eine Anleitung

Hier kommt nun (endlich) der zweite Teil zum Thema "Hundefutter selber kochen". Im ersten Teil habe ich beschrieben, warum ich selber koche, jetzt kommt hier eine genaue Anleitung, wie ich koche, mit Bildern und Erklärungen zu den einzelnen Zutaten.


Zuerst der Salat: im Winter verwende ich Feldsalat, im Sommer normalen Kopfsalat, nur regional sollte es sein, weil es wichtig ist, dass der Salat ganz frisch ist.
Gründlich waschen, und dann ganz fein hacken.


Als nächstes das Gemüse: Kartoffeln und Karotten schälen, kleinschneiden und weich kochen, etwa 25 Minuten. Anstelle der Kartoffeln kann man auch Reis verwenden.
Zucchini kleinschneiden und die letzten 5-10 Minuten zu den Karotten und Kartoffeln geben.
Nach dem Kochen einfach mit einem Kartoffelstampfer alles zermatschen.

Das Fleisch. Hier gibt es beim Biobauern, der selber schlachtet, Abschnitte als Hundefleisch zu kaufen, für 7 Euro das Kilo.
Diese Abschnitte kaufe ich einmal im Monat kiloweise, und friere die Stücke dann flachgelegt in Gefrierbeutel ein, so dass ich immer eine kleine Menge entnehmen kann.

Diese gefrorenen Stücke lege ich dann zum Gemüse in den Topf, und lasse das Fleisch ziehen, bis es leicht rosa drinnen ist. Aber nicht durchkochen, weil das Fleisch sonst zu trocken wird.

Dann wird alles kleingeschnitten, gematscht, und mit folgenden Zutaten vermischt: 
Sauerrahm
einem Teelöffel Olivenöl für kleine Hunde, für grössere Hund kann es ein Esslöffel sein, das Olivenöl muss einwandfrei sein, falls es kein gutes Öl zu kaufen gibt, dann darf es Butter sein


Salz, ich verwende nur unbehandeltes Meersalz, in der Mühle gemahlen, und nur in ganz kleinen Mengen, ein halbe Prise sozusagen 

Sauerkraut in kleinen Mengen, hier muss es Biosauerkraut sein, weil im normalen Sauerkraut meistens Essig oder Alkohol enthalten ist, was nicht gut ist für den Hund
 Eine kleine Menge feingeriebener Apfel


Eine kleine Menge feingeriebener Parmesan, hier ist ebenfalls Bio besser, weil die Vorgaben zur Herstellung sehr viel strenger sind, und normaler Parmesan oft kein echter Parmesan ist.
Falls es keinen guten Parmesan gibt, dann tut es jeder gute Hartkäse, die Rinde darf nicht behandelt sein ( zb mit Natamycin) 


Dann noch ein paar feingemahlene Kräuter, in Absprache mit dem Tierheilpraktiker. Zb hat sich Augentrost bei Augenentzündungen bewährt, und Frauenmantelkraut bei unkastrierten Hündinnen im allgemeinen. Man kann auch einen Tee kochen und kleine Mengen der Flüssigkeit unters Essen mischen



Auch gut ist ein wenig getrocknete Bierhefe, hier kommt es wieder auf die Qualität an, ich nehme entweder Bierhefe gemahlen von Lunderland, oder von Cenovis aus dem Reformhaus. Mit Bierhefe aus der Apotheke habe ich schon mal schlechte Erfahrungen gemacht, meine Hündin hat sich da sofort das Kratzen nach dem Essen angefangen.
Die Hefe ist an sich wichtig wegen bestimmten Vitaminen. Sie kann aber auch mal weggelassen werden


Am Ende sollte das Essen dann so aussehen: 


Da ich selber viel für mich koche, war der Umstieg, Hundefutter selbst zuzubereiten, kein grosser Akt, ich habe einfach noch einen weiteren Topf auf den Herd gestellt.

Barfen geht nicht, weil mein Hund kein rohes Fleisch ist, höchstens mal ein paar Stücke.
Aber davon wird sie natürlich nicht satt.

Das Rezept habe ich mir selbst zusammengesucht, mit Infos aus dem Netz, zb von der Seite der Firma Lunderland, oder aus Foren zum Thema Barfen und Selber kochen.
Das Wichtigste ist es, das Verhältnis von Calcium und Phosphor richtig hinzubekommen, Fleisch enthält viel Phosphor, und wenn man keine Knochen extra füttert, muss extra Calcium mit ins Essen, entweder mit Calciumpulver in Form von zb gemahlenen Eierschalen, oder Milchprodukten wie Sauerrahm, Parmesan und Gemüse.
Für kleine Hunde muss ein anderes Verhältnis verwendet werden, wie für grosse Hunde, dafür gibt es Berechnungen im Netz. Also wieviel Calcium pro 100g Rohfleisch mit ins Essen muss.

Grünes Gemüse und vor allem Salat enthält ebenfalls eine kleine Menge Calcium, und Vitamin K, welches zwar im rohen Fleisch enthalten ist, durch Erhitzen aber weitgehend zerstört wird.
Vitamin K ist für die Blutbildung wichtig, Calcium dient dazu, dass der Körper nicht übersäuert, und stabilisiert die Knochen.

Die Grundzusammensetzung ist eigentlich immer gleich: Salat, grünes Gemüse, Obst, Reis oder Kartoffeln, Milchprodukte, wie Parmesan und Sauerrahm, Fleisch, hier vom Rind, es kann aber auch jedes andere Fleisch sein, welches vom Hund vertragen wird. Mein Hund verträgt nur Rindfleisch vom Biobauern, deshalb gibt es hier das Rezept nur mit Rindfleisch.


Kommentare

  1. Wow Respekt von mir, weil es ist schon mehr Arbeit. Ich finde es toll!
    Glg Sandra

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  2. Dankeschön! Ja, es ist Arbeit, aber das ist es mir ja wert. Wenn man einen ständig kranken Hund hat, ist das auf Dauer eine grössere Belastung.
    Für Hunde ohne Allergien kann man natürlich simpler kochen, die dürfen auch Nudeln essen, und alles mögliche an Fleisch.

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